«

»

Wie feiern Migranten in Österreich Weihnachten?

EthnOpinion.at erhebt Weihnachts- und Geschenketrends der „neuen Österreicher“

Weihnachten ist aus unserem Kulturkreis nicht mehr wegzudenken. Doch wie begehen Österreicher aus unterschiedlichen ethnischen Communities die kommenden Feiertage? EthnOpinion.at ist dieser Frage in einer österreichweiten Studie nachgegangen. Ergebnis: 6 von 10 Migranten feiern Weihnachten wie die meisten Österreicher am 24. oder 25. Dezember. Viele feiern am 6. Jänner, dem orthodoxen Weihnachtsfest, gleich ein zweites Mal. Durchschnittlich zwischen 250 und 300 Euro geben Migranten für Weihnachtsgeschenke aus. Gutscheine, Kleidung und Bücher führen die Geschenkeliste an.

Wien, 05. Dezember 2011 – Alle Jahre wieder ist Österreich ab Ende November im Weihnachtsfieber. Punschhütten, Lichterketten auf den Straßen und lange Einkaufssamstage zeugen vom Weihnachtstaumel. Doch wie erleben das Menschen, die nicht mit dieser Kultur aufgewachsen sind? Eine Umfrage von EthnOpinion.at, bei der rund 500 Personen mit Migrationshintergrund befragt wurden, zeigt: 62 Prozent der „neuen Österreicher“ feiern Weihnachten wie die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung am 24. oder 25. Dezember. 18 Prozent feiern das Weihnachtsfest am 6. Jänner – und viele sowohl im Dezember als auch im Jänner. Bei den beliebtesten Weihnachtsgeschenken haben Migranten ähnliche Vorlieben wie die österreichische Mehrheitsbevölkerung.

Österreicher aus Ex-Jugoslawien feiern Weihnachten besonders gerne

Nicht alle Migrantengruppen haben die gleichen Präferenzen. Für Österreicher, die aus Ex-Jugoslawien stammen, ist Weihnachten ein wichtiges Fest: 44 Prozent begehen das Weihnachtsfest am 6. Jänner und etwa die Hälfte am 24. Dezember, nur 12 Prozent feiern gar nicht. Demgegenüber feiert der Großteil der türkischen Migranten, nämlich 85 Prozent, Weihnachten überhaupt nicht. Vor allem bei Frauen ist das Weihnachtsfest beliebt: Mehr als die Hälfte der „neuen Österreicherinnen“ (65%) feiern Weihnachten und beschenken ihre Freunde und Verwandten.

Migranten verschenken und erhalten am liebsten Gutscheine, Bücher und CDs

Österreicher mit Migrationshintergrund wissen, wie man seine Liebsten beschenkt: Gutscheine sind nicht nur erste Wahl bei den Schenkenden (36%), sondern auch top auf der Wunschliste der Beschenkten. Vor allem etwa 50-Jährige gehen auf Nummer sicher und überraschen ihre Verwandten oder Freunde mit Gutscheinen. Migranten aus der Türkei (38%) schenken bevorzugt Gutscheine gefolgt von Österreichern aus dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien.

Am zweithäufigsten werden Bücher und CDs (31%) verschenkt. Es folgen Kleidung (20%), Schmuck (17%) und Spielwaren (16%). An der Spitze der teureren Geschenkekategorie stehen Reisen bzw. Urlaube – damit überraschen 13 Prozent der Migranten ihre Liebsten. Auf selbstgebastelte Dinge, Haushaltsgeräte, Kleinmöbel und Bargeld (jeweils 3%) wird eher verzichtet.

Ein „No-go“ als Weihnachtsgeschenk: Bargeld, Computerspiele und Videos

Die Sicht der Beschenkten deckt sich zum Glück mit den Vorlieben der Schenkenden:
Am liebsten bekommen die „neuen Österreicher“ Gutscheine (35%) geschenkt. Vor allem Frauen (44%) haben im Gegensatz zu Männern (24%) eine große Freude damit. An zweiter Stelle stehen, ebenso wie bei den Schenkenden, Bücher und CDs (24%). 23 Prozent geben an, am liebsten eine Reise geschenkt zu bekommen – dieses kostspielige Geschenk steht allerdings bei den Schenkenden nur an 6. Stelle. Über Kleidung (21%) und Schmuck (16%) freuen sich Migranten ebenfalls.

Als absolutes „No-go“ als Weihnachtsgeschenk empfinden Migranten – im Gegensatz zur Mehrheitsbevölkerung ¬– Bargeld, Computerspiele und Filme (jeweils 2%). Haushaltsgeräte und Kleinmöbel (4%) werden – wie auch bei der Mehrheit der Österreicher – nicht gerne gesehen. Im Allgemeinen decken sich die Geschenk-Vorlieben der Österreicher aus anderen ethnischen Kulturen mit den Vorlieben der Mehrheitsbevölkerung.

Für Kleidung greifen die „neuen Österreicher“ gerne tiefer in die Tasche

Laut einer Verbraucherumfrage von Ernst & Young wollen die Österreicher heuer zu Weihnachten 277 Euro pro Kopf für Geschenke ausgeben. Migranten haben genauso viel vorgesehen – dazu Christina Matzka von EthnOpinion.at: „Aus den Gesprächen mit unseren Fokusgruppen wissen wir, dass jene Migranten, die Weihnachten in Österreich feiern, durchschnittlich 250 bis 300 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben.“

31 Prozent der neuen Österreicher geben an, bei der Geschenkauswahl für Kleidung das meiste Geld auszugeben. Hier greifen eher die Frauen (37%) als die Männer (24%) zu den teureren Stücken. Auch bei Gutscheinen sind Migranten sehr spendabel und jeder fünfte mit Migrationshintergrund gibt das meiste Geld dafür aus (20%). Weiters im Ranking der Geschenke, für die man gerne mehr Geld ausgibt: Bücher und CDs (18%), Reisen (18%) und elektronische Geräte (14%).

Download der Studie als PDF hier: http://www.ethnopinion.net/wp-content/11_Ethonopinion_Studie_Xmas_1205.pdf

Rückfragen / Pressekontakt EthnOpinion.at:

Jürgen H. Gangoly, The Skills Group
gangoly@skills.at, Tel.: +43 1 505 26 25 13
www.skills.at

Über EthnOpinion.at:

Das Spezial-Institut „EthnOpinion.at“ wurde 2010 vom Online-Marktforschungs¬institut „meinungsraum.at“ (www.meinungsraum.at), der interkulturellen Wiener Stadtzeitung „biber“ (www.dasbiber.at ), und „The Skills Group“ (www.skills.at), einer der führenden österreichischen PR- und Kommunikations-Agenturen, gegründet.

Gemeinsam wurde mit „Ethnomix“ ein in Österreich bislang einzigartiges Umfrage-Panel aufgebaut, das schnell und kostengünstig repräsentative Online-Umfragen in allen großen ethnischen Communities (z. B. Türken, Serben, Bosnier, Kroaten, Rumänen, Polen, Tschechen, Ungarn etc.) ermöglicht.

Mit den Ergebnissen liefert EthnOpinion.at heimischen Unternehmen aller Branchen, öffentlichen Einrichtungen und der Politik wichtige Grundlagen für politische Entscheidungsprozesse, Kommunikationsprojekte, Werbung, Marketing und PR.

Das interdisziplinäre und interkulturelle Expertenteam von EthnOpinion.at betreut (bei Bedarf auch mehrsprachige) Studien- und Umfrageprojekte in den verschiedenen in Österreich lebenden ethnischen Communities – von der Fragebogen-Entwicklung bis zur wissenschaftlichen Auswertung und grafischen Aufbereitung.

Abgewickelt werden Projekte zu allen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fragestellungen mittels Online-Umfragen, Fokusgruppen, qualitativen Interviewserien etc. Gemeinsam mit den Auftraggebern entwickelt EthnOpinion auf Basis jahrelangen Know-hows und aktueller Umfrageergebnisse gesamt-gesellschaftliche Kommunikations- und PR-Programme.

Umfragedaten:

528 Teilnehmer: Online-Interviews mit „neuen Österreicher/innen“, November 2011.

Definitionen:

Migrant – dauerhaft wohnhaft in Österreich, geboren im Ausland
1. Generation – eigener Geburtsort und Geburtsort beider Eltern im Ausland
2. Generation – eigener Geburtsort in Österreich und Geburtsort beider Eltern im Ausland
„Neue Österreicher“ – Sammelbegriff für 1., 2. und ggf. 3. Generation
„Alte Österreicher“ – selbst und beide Eltern in Österreich geboren